23.11.2014

REZEPT: Shimejipilze mit Ingwer und Karotten

Lebensmittelgroßmärkte sind mein finanzieller Tod. Das allererste Mal war ich vor zwei Jahren bei Metro, da wir für die Band diverse Einkäufe erledigen mussten. Mein lieber Musikerkollege M. war dabei und konnte hautnah beobachten, wie ich wie eine Irre von Regal zu Regal stürmte, quietschend Lebensmittel und Zutaten, die wir aber sowas von nicht für unsere Grillerei brauchten, in den Einkaufswagen schaufelte und danach weiter zum nächsten Gang zischte. 

M., der riesengroß und sehr sehr geduldig ist – deshalb war er es, der mich begleitete - legte alles mit einem stoischen Gesichtsausdruck zurück, wenn er glaubte, dass ich nicht hinsah. Zuletzt hatten wir trotz seiner Bemühungen zwei randvolle Einkaufswägen voll mit Lebensmitteln und Alkoholika, die nicht alle auf der Einkaufsliste zu finden gewesen waren. Wie froh war ich damals, dass wir mit der Vereinsbankomatkarte bezahlen konnten – sonst hätte ich nämlich zum Begleichen der Rechnung einen Kleinkredit aufnehmen müssen.

Da ich nach diesem Wahnsinnseinkauf über eine von drei vereinseigenen Metrokarten verfüge, darf ich jetzt offiziell in den Großmarkt, wann immer ich will. Ich will nur nicht allzu oft, denn erstens liegt der Markt nicht gerade in der Nähe unserer Wohnung, zweitens sind die riesigen Abgabemengen doch etwas unpraktisch und drittens ist der Großmarkt nicht so billig, wenn man nicht gerade ein Restaurant mit 50 Sitzplätzen führt. Der weltbeste Freund und ich gönnen uns daher nur alle heiligen Zeiten einen Besuch und klopfen uns dann gegenseitig auf die Finger, wenn der eine mit Dackelblick die zehnte BBQ-Saucen-Sorte anschleppt und die andere wieder einmal aus Gier nicht von den exotischen Käsesorten lassen kann.

Wohingegen wir uns aber beide einig sind, ist die Genialität der Obst- und Gemüseabteilung. Was es da alles gibt! Obst aus aller Herren Länder! Lustig geformte Melanzani! Chilis in allen Schärfegraden! Und Pilze. Oh. Pilze. Bei denen kann ich mich nicht zurückhalten, es geht einfach nicht. Wenn ich schon einmal die Möglichkeit habe, Sorten abseits von Austernpilzen und Champignons zu kaufen, dann kenn ich kein Halten mehr... Und daheim wird dann gekocht – wie zum Beispiel diese Shimeji-Pilze mit Ingwer und Karotten.

Shimejipilze mit Ingwer und Karotten
Für zwei großartige Portionen. Das Rezept stammt aus diesem Buch.

Zutaten:
  • 1 TL Pflanzenöl
  • 1 kleine Karotte, zündholzdick geschnitten
  • 2 Packungen Shimeji-Pilze, das dicke Ende abgeschnitten
  • 1 daumengliedgroßes Stück Ingwer, gerieben
  • 1 TL Zucker
  • 1 EL Sake
  • 1 EL Sojasauce
  • Sesamöl
  • Optional: Sesamsamen und Petersilie für die Garnierung
Zubereitung: In einem Wok das Öl erhitzen und die Karottenstifte darin unter Rühren ca. 1 Minute lang braten. Ist der Wok richtig heiß, sind die ruckzuck soweit. Die Pilze hinzufügen und noch eine Minute länger braten. 

Nun Ingwer, Zucker, Sake und Sojasauce hinzufügen und braten, bis die Flüssigkeit fast verdampft ist. Auf heißem Reis mit ordentlich Sesamöl (und den optionalen Zutaten) servieren. Das Gericht schmeckt auch noch kalt, ist aber heiß besser.

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